Wir freuen uns sehr, dass wir für unsere diesjährige Herbst Enquete Monika Müller als Referentin gewinnen konnten! Monika Müller ist Pädagogin, Therapeutin und Supervisorin und hat wesentlich zum Ausbau der Strukturen der Hospiz- und Palliativarbeit in Deutschland beigetragen. 2001 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz am Bande für ihren besonderen Einsatz in der Hospizbewegung.

Wer, wie Monika Müller, über viele Jahre Sterbende begleitet, hat Erfahrung mit den Grenzen des Erträglichen. Dazu sagt Monika Müller: Die Resilienzforschung zeigt, dass die Psyche eine Art Schutzschirm besitzt, die den Menschen widerstands­fähig(er) und krisenfest(er) machen kann. Der Kern der Resilienz ist – trotz der Erfah­rung von Brüchen – das Vertrauen in die Fähigkeit, sein Leben gelingend leben und vollenden zu können. Säulen dieses Vertrauens sind u.a. das bewusste Verlassen der Opferrolle, die Akzeptanz des Lebens, wie es ist, und der unbedingte Wunsch, Ver­antwortung zu übernehmen. Ob Menschen mit natürlicher Fähigkeit zur Resilienz geboren werden oder das Glück haben, dass ihre Nährquellen für Selbstsicherheit gefördert wurden, lässt sich nicht beantworten. Wohl aber die Frage, ob es Resilienz im Umgang mit progredienter Erkrankung gibt, was sie ausmacht und ob sie von den Angehörigen, vom Behandlungs-Team gestützt oder gefördert werden kann.